Warum Oenoterris ?
Warum Oenoterris ?
Unsere Umwelt
Inzwischen wird der Klimawandel seit mehreren Jahrzehnten erforscht und das Fazit der Beobachtungen lässt keinen Zweifel daran , dass in unseren Weinbergen tiefgreifende Veränderungen im Gange sind. Diese Umweltbelastungen sowie der gesellschaftliche Wandel der Verbraucherbedürfnisse verlangen von Weinbauern, Winzern und Önologen eine fachübergreifende Anpassung, um immer komplexere Lösungen zu bieten.
Die Verringerung der Wasserbilanz um nahezu 200 mm in 60 Jahren (Daten: Saint-Emilion, nebenstehend) veranschaulicht die zunehmende sommerliche Trockenheit .
Entwicklung der klimatischen Wasserbilanz von 1952 bis 2012 mittels Modellierung der klimatischen Wasserbilanz, berechnet zwischen dem 1. April und dem 30. September für die Region Saint-Emilion. Wasserbilanz berechnet nach Lebon et al., 2003; Parametrierung: Verfügbarer Wassergehalt = 0 mm und fehlende Stomataregulation.)
Aufgrund der steigenden Temperaturenentwickelt sich die Rebe immer früher und folglich wird immer früher gelesen.
Entwicklung der Lesetermine in Châteauneuf du Pape zwischen 1945 und 2013. Quelle: Französische Stelle zur Beobachtung der Auswirkungen des Klimawandels (ONERC) 2014.
Die wachsende Zahl klimatischer Zwischenfälle (starke Regenfälle im Frühjahr, große Hitze und Trockenstress im Sommer) hat Auswirkungen auf die physikalische und chemische Zusammensetzung der Traube (Gehalt an Polyphenolen und Aromavorstufen, heterogene Reife, Bittertöne oder unausgewogene Struktur), die sich in den Weinen wiederfindet (Härte, Bittertöne, Farbinstabilität oder Überdeckung der Aromenintensität).
Entwicklung des erwarteten Alkoholgehalts, der Säure und des pH-Werts des Traubenmosts im Languedoc zwischen 1984 und 2013.
Die vinifizierten Weine werden immer unausgewogener. Es ist nämlich eine Erhöhung des Alkoholpotenzials und des pH-Werts bei gleichzeitiger Verringerung der Säure zu beobachten (Daten: Languedoc, nebenstehend).
Die Ergebnisse von 5 Jahren Forschung
Einer der ersten Ansatzpunkte, um die önologischen Erwartungen oder die Markterwartungen zu erfüllen, befindet sich im Weinberg. Aufgrund dieser Feststellung wurde ab 2014 in den fünf nachfolgenden Jahrgängen eine Studie durchgeführt. Die Evaluierung der verschiedenen Verfahren in Weinberg und Keller, die auf einer organischen Nährstoffversorgung mit einem hohen Gehalt an Aminosäuren basieren, hat nennenswerte Ergebnisse auf analytischer und sensorischer Ebene gezeitigt.
Die Lösung im Weinberg
Eine der ersten agrar-önologischen Maßnahmen betrifft die Nährstoffversorgung der Rebe. Sie stellt auf die Anbau- und Klima-Effekte ab und ist zusammen mit dem Wasserhaushalt eines der wichtigen und bestimmenden Themen bei der Ausgewogenheit der Erträge, der Beschaffenheit der Beeren, der Zusammensetzung des Mosts und schließlich der Qualität und des gewünschten Profils des Weins.
Präzisionsprogramme
Auf einer Syrah-Parzelle in der Einzellage Crest Petit (66) mit Boden- und Klimaverhältnissen, denen gegenüber diese Rebsorte empfindlich ist, wurde ein agronomisches Präzisionsprogramm entwickelt und umgesetzt. Die Parzelle wurde in zwei Bereiche unterteilt: Vergleich und Programm zur Nährstoffversorgung und Stimulation (PNS).
Syrah-Parzelle Crest Petit – Lage des Hangs Nord/Süd – Kalkboden, gerodete Garrigue mit freiliegendem Grundgestein von geringer Fruchtbarkeit, ein Boden aus gebrochenem Kalk mit einem sehr geringen Anteil an Feinerde, hohem pH-Wert (8,2) und drohender Eisenchlorose.
Die Beobachtung der agronomischen Indikatoren
Seit 2011 werden bei der Traubenlese agronomische Produktionsmessungen durchgeführt. Diese Messungen sind agronomische Indikatoren bezüglich der Produktion der beiden Bereiche der Parzelle: Vergleich und Programm zur Nährstoffversorgung und Stimulation (PNS). Beim Jahrgang 2019 ist eine durchschnittliche Ertragssteigerung um 35 % zu beobachten. Über den gesamten Studienzeitraum beträgt diese Steigerung 22 %.
Unsere Expertise für Sie
Sie interessieren sich für unsere nachhaltigen agrar-önologischen Programme und wollen wissen, ob Ihre Parzellen dafür geeignet sind? Kontaktieren Sie uns und profitieren Sie von der Expertise unserer Önologen.
Die Lösung im Keller
Um die Auswirkung der im Weinberg umgesetzten Verfahren auf die Ausgewogenheit der Moste und die sensorischen Eigenschaften der Weine zu messen, wurden zwei Vinifikationsverfahren verglichen. Das eine setzt auf eine klassische Nährstoffversorgung (klassische Vinifikation) mit einem so genannten neutralen Hefestamm und das andere setzt auf eine komplexe Nährstoffversorgung (organische Vinifikation) mit einem Hefestamm, der die Aromen fördert. Diese Vinifikationen wurden im Versuchskeller des önologischen Campus der Sofralab-Gruppe in Montagnac (34).
Die Analyse-Ergebnisse der Moste aus der Vergleichs- und PNS-Parzelle haben keinen signifikanten Unterschied bei den untersuchten chemischen Parametern (flüchtige Säure, Alkoholgehalt, Gesamtsäure, pH-Wert) ergeben. Dadurch wird bestätigt, dass die önologischen Eigenschaften der Moste trotz Ertragssteigerung gewahrt werden.
Analyse-Ergebnisse
Die Zusammensetzung aus flüchtigen Verbindungen vom Typ Thiole und Ester im Wein wurde nach der Abfüllung ebenfalls analysiert. Die beiden Weine aus den Mosten der PNS-Parzelle (klassische Vinifikation und organische Vinifikation) zeigen höhere durchschnittliche Konzentrationen an flüchtigen Verbindungen vom Typ Thiole als die, die bei dem Wein aus der Vergleichsparzelle festgestellt wurden. Diese Steigerung ist umso ausgeprägter zwischen dem Vergleich und dem Wein, der mit dem aromenfördernden Hefestamm vinifiziert wurde.
Durchschnittliche Konzentrationen an flüchtigen Verbindungen vom Typ Thiole (ng/L) bei Weinen nach der Abfüllung, festgestellt in den Jahrgängen 2015 bis 2018.
Sensorische Analyse
Die Verkostungsergebnisse zeigen, dass die Weine aus den PNS-Parzellen bei den Verkostungen mehr geschätzt werden (höhere Gesamtnoten). Sie werden als fruchtiger, intensiver und mit einem Thiol-Profil vom Zitrusfrüchte-Typ bewertet. Es ist ein Synergie-Effekt des Programms zur organischen Nährstoffversorgung und Stimulation im Weinberg mit der organischen Nährstoffversorgung im Keller festzustellen.
Die Geburtsstunde der Oenoterris-Programme
Nachdem fünf Jahrgänge untersucht wurden, zeugen die Ergebnisse von einem Synergie-Effekt des Programms Nährstoffversorgung/Stimulation im Weinberg mit dem organischen Programm bei der Vinifikation. Trotz der Auswirkungen der verschiedenen Jahrgänge auf die Analyse der Moste und Weine zeigen die sensorischen Ergebnisse signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Modalitäten, und zwar wiederholt im Lauf der fünf untersuchten Jahrgänge. Die gleichen Trends ließen sich ebenfalls bei anderen Versuchsparzellen (unterschiedliche Rebsorten) feststellen, sowohl bei den agronomischen Ergebnissen als auch bei den önologischen Ergebnissen bezüglich der flüchtigen und sensorischen Verbindungen.
Diese über mehrere Jahre durchgeführten Versuche ermöglichten die Entstehung der durchdachten Oenoterris-Programme.